FOCUS ON THE GOOD
Kennt ihr diese Tage, an denen einfach alles doof ist? Man schlägt morgens die Augen auf und hat direkt das Gefühl „Och nö“, obwohl eigentlich noch nicht mal was Schlimmes passiert ist. Oder auch Tage, an denen irgendwie alles schief läuft: man verpasst die Bahn zur Arbeit, es regnet und der Schirm liegt brav zu Hause im Trockenen, beim Bäcker muss man hilflos mit ansehen, wie die Frau vor einem das letzte Stück Käsekuchen ergattert oder man hat das „Vergnügen“, in einer überfüllten Tram auf dem Boden herum zu krabbeln, weil einem die Einkaufstüte geplatzt ist und Apfel, Birne und Co. nun fröhlich zwischen den Füßen anderer Fahrgäste kullern. Wenn man Pech hat, passieren diese Dinge auch noch alle an EINEM Tag.
Ja, das Universum meint es von Zeit zu Zeit nicht ganz so gut mit uns. Der Fehler, den wir dann leider aber oft machen, ist, alles schwarz zu malen. Wir suhlen uns regelrecht in unserem Leid, verlieren jegliche Fähigkeit rationalen Denkens und ertränken unsere bisherige Existenz in einem tiefen, schwarzen Meer von Selbstmitleid, Traurigkeit, Verzweiflung, schlechter Laune etc. Ja, ich gebe zu: auch ich habe solche Tage. Da möchte ich mir nur die Decke über den Kopf ziehen, weil einfach alles doof ist, mich einfach niemand verstehen will und mein Leben sich mal wieder gegen mich verschworen zu haben scheint. Gar nicht mal so leicht, sich aus so einem Negativstrudel wieder selbst raus zu holen…
DIE RETTUNG NAHT!
Genau für solche Tage – bzw. sogar schon als Präventionsmaßnahme dafür – habe ich mir etwas einfallen lassen. Es ist simpel wie auch wirkungsvoll und sieht dabei noch hübsch aus. Ha, ein wahres Multitalent! Ich komme mir gerade ein bisschen vor, wie in einer Dauerwerbesendung – mit dem Unterschied, dass ihr dafür rein gar nichts bezahlen müsst, sondern euer „Wundermittel“ gegen miese Laune ganz einfach selbst basteln könnt. Ich bin wahrlich kein Bastelmädchen und Geduld für Friemelarbeiten hab ich ungefähr so viel wie ein hungriger Kater kurz vor der Fütterung: zero. Gute Nachrichten also für alle, die häufig von schlechter Laune geplagt werden und die sich zu allem Unglück noch durch handwerkliches Ungeschick auszeichnen. Wovon ich rede? Von einer Art selbst gebastelter Traumfänger der guten Momente.
Das Prinzip ist einfach: Immer, wenn man einen besonders schönen Moment erlebt, sammelt man an diesem Tag eine Kleinigkeit, die man am Abend dann an den Wollfaden knotet. So entsteht mit der Zeit eine wunderschöne Sammlung guter Momente, die einen daran erinnert, dass das Leben eben nicht nur schwarz ist, sondern auch immer wieder Augenblicke tiefster Freude und Glückseligkeit bereit hält. Ich liebe es zu sehen, wie dieser hübsche Reminder immer weiter wächst und gedeiht. Bei manchen Stücken kann ich genau zuordnen, welcher Tag oder Moment das war, der mich da so glücklich gemacht hat. Andere wiederum sind mir leider entfallen, aber schon allein die Tatsache, dass da ein kleines Holzstöckchen angeknotet hängt, das für einen Moment der Freude steht, erinnert mich daran, dass das Leben mir auch schon so viel Schönes beschert hat (was man ja leider echt oft aus den Augen verliert, wenn man nen richtig miesen Tag hat…)
Die Idee für dieses „Bastelprojekt“ kam mir übrigens bei meinem ersten Gegenstand: dem Stock, an dem jetzt alle anderen Glücksmomente baumeln. Ich hatte einen wunderschönen Nachmittag mit meiner lieben Freundin Anne in der Natur: wir haben im Frühsommer einen ausgedehnten Spaziergang im Grünen gemacht, die gute Luft und Sonne genossen, uns wie immer richtig gut unterhalten und viel gelacht. Ich war unbeschwert und fühlte mich so wahnsinnig glücklich! Der Stock lag am Wegesrand und ich musste ihn irgendwie aufheben und mit nach Hause nehmen. Zuerst wusste ich dann nicht recht, was ich damit anfangen soll, bis mir die Idee kam, ihn mit einer Wollschnur und einem Nagel an die Wand zu hängen. Das sah dann zu Anfangs leider echt etwas trostlos aus, entwickelte sich mit der Zeit aber zu etwas Wunderschönem, Bedeutungsvollem.
Mein DIY-Traumfänger hängt direkt gegenüber meines Betts an der Wand und ist jeden Morgen das Erste, was ich sehe und erntet abends meinen letzten Blick. So beginne und ende ich jeden Tag mit positiven Erinnerungen, die mir Kraft und Zuversicht für all das schenken, was das Leben für mich bereit hä