Wichtige Basics für deine Yogastunde

Kennst du das Gefühl, wenn du aus einer Yogastunde schwebst und sich einfach alles gut anfühlt? Dann hat dein Yogalehrer auf jeden Fall so einiges richtig gemacht. Nach ca. 2 Jahren aktiven Unterrichtens habe ich für mich einige Kernelemente herausgefunden, die in keiner „guten“ Yogastunde fehlen dürfen, bzw. die ich für mich als wichtig erachte. Im Idealfall ist eine gelungene Yogastunde immer ein Gesamtpaket, das alle Sinne einbezieht. Damit auch deine Yogastunde ein Erfolg wird, habe ich folgende wichtige Basics des Unterrichtens für dich zusammengefasst.

Das Setting für deine perfekte Yogastunde

Man muss kein Feng Shui Experte sein, um zu spüren, wann man sich in einem Raum wohl fühlt und wann nicht. Wenn du möchtest, dass sich deine Yogaschüler direkt beim Betreten des Yogaraums angekommen fühlen, können einige Accessoires Wunder wirken: Kerzen, frische Blumen, Grünpflanzen, indirekte Beleuchtung, Edelsteine als Deko, eine einheitliche Farbgestaltung z.B. in warmen Erdtönen, ein freundlicher Buddha, gemütliche Kissen…

Was auch nicht schaden kann: vorher mal frisch lüften und alte Energien entfernen. Ich persönlich achte auch immer darauf, wie die Yogamatten in meiner Yogastunde ausgerichtet sind. Mattendurcheinander bringt für mich auch Unruhe im Geist. Oft lege ich die Matten, Decken und Blöcke schon vor Unterrichtsbeginn in den Raum. Du bist eher der „Yoga zu Hause“-Typ?

Verwende Öle und Düfte in deiner Yogastunde

Yoga für die Sinne! Vor der Stunde nutze ich unterstützend Palo Santo zum Energy Cleansing, Räucherstäbchen oder ein aktivierendes Raumspray. Zudem sprühe ich vor dem Shavasana entweder einen beruhigenden Lavendel Duft oder ein Chakra Spray für das Wurzelchakra. Je nach Stimmung passe ich zudem für eine kleine Massage bei Shavasana entsprechend das Öl oder die Creme an. Schenke deinen Yogaschülern eine unvergessliche Yogastunde mit besonderen Duftnoten zum Wohlfühlen. Wichtig: Taste dich heran und tausche dich mit deinen Schülern aus, denn Düfte haben einen großen Einfluss. Es gibt sehr empfindsame Menschen, denen dein gut gemeinter Duft auch gar nicht gut bekommen kann (z.B. Allergie oder auch zu starken emotionalen Einfluss). Versichere dich hier vor der Stunde.

Die passende Musik

Ob man zu Musik unterrichtet oder nicht, ist Geschmacksache. Ich persönlich liebe Musik als Begleitung und natürlich auch zur Unterstützung für etwas forderndere Haltungen. Entspannende, traditionell indische Klänge nach dem Shavasana runden meinen Unterricht, der ja sonst eher urban ist, perfekt ab. Meine Yogaplaylists findest du übrigens auf Spotify unter dem Namen namastyay.

Du / ihr / wir – deine Ansprache

Auch bei der Ansprache an die Schüler scheiden sich die Geister, bzw. gehen die Vorlieben auseinander. Ich persönlich bevorzuge die Ansprache „Du“ beim Unterrichten. Aus dem einfachen Grund, dass unser Gehirn auf einer unterbewussten Ebene noch besser darauf reagiert. Ein „Nimm deine Hände vor dein Herz“ wirkt deutlich tiefer, als ein „Jetzt nehmen wir unsere Hände vor die Herzen.“ das minimal distanzierter ist. Aber das ist mein persönliches Gefühl – natürlich ist eine andere Ansprache jetzt nicht per se schlechter. Vom Siezen rate ich jedoch komplett ab, selbst für Business Yoga Klassen

Vormachen & Herumlaufen während der Yogastunde

Sollte man als Yogalehrer lieber vorne auf der Matte bleiben und alles zeigen oder reicht es auch, nur verbal anzusagen und herumzulaufen? Eine 100% eindeutige Antwort kann man auch hier nicht geben, da ich finde, dass es stark von der Klasse abhängt. Hat man 90% Anfänger vor sich sitzen, macht es wenig Sinn, nur verbal anzusagen und herumzulaufen, da man dann in sehr viele fragende Gesichter gucken wird. Zudem benötigen Yogabeginner auch visuelle Impulse, die ihnen zeigen, wie es „richtig geht“. Natürlich versteht es sich von selbst, dass man für Hand ons (also Korrekturen direkt am Schüler) zu demjenigen geht.

Für fortgeschrittenere Yogaschüler finde ich eine Mischung aus Vormachen und Herumlaufen optimal. Schüler, die schon routinierter sind, benötigen nicht mehr so viele visuelle Impulse, da sie die Haltungen kennen und bei ihrer Yogapraxis verstärkt auf ihren Atem achten und den Blick nach Innen richten.

Yoga unter freiem Himmel

Hand ons – hilf deinen Yogaschülern in der Yogastunde

Jeder, der schon mal richtig gut korrigiert wurde, weiß, was für ein Geschenk ein Hand on ist. Bist du Schüler, nimm ein Hand on dankend an und freue dich. Man sollte sowas nie als Korrektur im Sinne von Kritik verstehen, sondern als Hilfe des Yogalehrers, z.B. Haltungen zu vertiefen und natürlich auch, um Verletzungen durch Fehlstellungen zu vermeiden. Als Yogalehrer gilt: Du bist nicht auf deiner Matte da vorne festgeklebt – hilf deinen Schülern so gut du kannst!

Bolster, Kissen, Blöcke – Props in der Yogastunde?

Wie so oft: Geschmacksache. Manche Yogalehrer verzichten komplett darauf, da sie der Meinung sind, der Körper findet mit der Zeit schon den Weg; andere wiederum sehen Hilfsmittel als gute Unterstützung um entweder tiefer in Haltungen zu gelangen oder auszugleichen, wenn stellenweise ein paar Zentimeter fehlen, damit die Ausrichtung anatomisch korrekt ist. Wenn du in einem Yogastudio arbeitest, das gut ausgestattet ist, dann kannst du deinen Schülern gerne anbieten, Props (Hilfsmittel) für ihre Yogapraxis zu benutzen. Ich stelle es meinen Schülern frei, habe aber selbst immer Gurte und Blöcke zur Hand, um zu unterstützen, wenn ich es als sinnvoll erachte. Z.B. in Haltungen, in denen man etwas länger verharrt, kann so ein Block oder Bolster wahre Wunder bewirken.

Gib deiner Yogastunde ein Thema

Ich finde, es gibt der Yogastunde immer eine sehr schöne Form, wenn man ein Thema festsetzt. Das kann z.B Selbstliebe, Rückbeugen, innere Stärke, Harmonie oder Loslassen sein. Auch die Chakren kann man wunderbar dazu nutzen, in Yogastunden als Themenschwerpunkt zu setzen. Entweder kompakt in einer Stunde alle Chakren oder jede Woche den klaren Fokus auf ein Chakra. Auch die Yoga Sutras oder die Bhagavad Gita, eine der zentralen Schriften des Hinduismus, sind Themen, die du deiner Yogastunde geben kannst.

Das richtige Zeitmanagement

Zeitmanagement ist eines der wesentlichen Bestandteile, wenn du Yogalehrer bist. Zum einen ist es wichtig, dass man sich seine Stunden sinnvoll legt, damit der Tag nicht so zerstückelt ist und man durch die ganze Stadt hetzen muss (gerade in Berlin die Katastrophe!), zum anderen natürlich das Zeitmanagement während der Stunde. Überziehen ist gerade, wenn man im Fitnessstudio unterrichtet, wo schon der nächste Kurs folgt oder in einer Firma, in der die Yogastunde genau für die Mittagspause gedacht ist, nicht so cool. Mir helfen meine Playlists bei der Orientierung und Strukturierung der Stunde. Hierbei bringe ich immer noch einen Puffer für eine kurze Intro vor dem Yoga und entspanntes Enden mit ein.

Gute oder schlechte Yogastunde? Dein Mindset entscheidet

Zum Schluss noch einer der wichtigsten Punkte: DU! Mit dir steht und fällt die Yogastunde. Wenn du schon mit einer schlechten Einstellung zu deinem Yogakurs gehst, ist die Wahrscheinlichkeit niedriger, eine „gute“ Yogastunde zu unterrichten. Klar, an manchen Tagen habe ich auch ganz schön Stress vor dem Yoga – das sollten die Schüler aber NIEMALS spüren. Du bist Zen Damit ich in eine gute Yogastimmung komme, stimme ich mich meist mit einer kurzen Meditation ein und bin zudem schon immer etwas früher im Raum. Ich selbst kann viel ruhiger unterrichten, wenn ich nicht auf den letzten Drücker ins Studio hetze.

Ich fasse noch mal kurz zusammen:

Auf diese Elemente kommt es in deiner Yogastunde an

 

  • Raumgestaltung
  • Öle & Duft
  • Musik
  • Die „richtige“ Ansprache
  • Herumlaufen & Vormachen
  • Hand ons
  • Props
  • Thema
  • Zeitmanagement
  • Der eigene Mindset

 

Das sind natürlich nur die Basics. Was du mit deiner Persönlichkeit transportierst und wie du individuell auf die Bedürfnisse deiner Schüler eingehst, spielt natürlich auch eine sehr große Rolle! Aber wenn du ganz du selbst bist und Empathie für die Menschen aufbringst, die in deine Yogastunde kommen, bin ich mir sicher, wirst du es ganz wunderbar machen!