Darum sind deine Yogaklassen noch (!) nicht so voll

Gerade am Anfang ist es gar nicht mal so einfach, seine Yogaklassen zu füllen und “sich einen Namen” in der Yogaszene zu machen. Ich möchte heute meine Tipps und persönlichen Erfahrungen mit dir teilen, die dir dabei helfen können, deinen Yogakurs voll(er) zu bekommen und vor allem auch genau die Leute in deine Stunden zu holen, die zu dir passen. Denn dass dein Kurs noch nicht so gut besucht ist, kann viele Gründe haben, auf die du im ersten Moment vielleicht gar nicht kommst. 

1. Deine Kursbeschreibung

Sieh dir deine Kursbeschreibung mal genauer an: ist sie wirklich passend? Wie spezifisch drückst du dich aus? Versteht ein potenzieller Schüler auch wirklich, was der Kursinhalt ist? Sind deine Yogaklassen tatsächlich Level I oder schreckt er Yogabeginner eher ab? Denn was du selbst von deinem Kurs denkst, muss noch lange nicht die Außenwahrnehmung sein.

Wenn du dir unsicher bist: frag die Schüler, die regelmäßig in deine Yogastunden kommen und die dir positives Feedback geben. Frag, wie sie deinen Kurs beschreiben würden und dann nutze auch exakt diese Begriffe, die dir genannt werden. So erhöhst du die Chancen, dass Leute, die auf der Suche nach genau so etwas sind, in deine Stunden kommen. 

2. Finde deine Nische

Gerade in Großstädten mit einem großen Angebot an Yogaklassen musst du dich abheben und dir eine Nische überlegen. Warum sollen die Leute gerade zu dir kommen? So schön es auch klingen mag, aber du kannst (und solltest auch) gar nicht der Yogalehrer für jedermann sein. Schon allein durch dein Auftreten (sei es optisch oder von deiner Art her) wirst du automatisch bestimmte Leute anziehen oder “abschrecken”. Das ist einfach so. Und wenn man das einmal verstanden hat, fällt es viel leichter, authentisch zu sein und sich wirklich zu fragen:

Was ist meine Nische?

Wen möchte ich überhaupt in meinen Yogastunden haben?

Bei welchen Schülern fühle ich mich wohl und sicher im Unterrichten?

Was kann ich besonders gut?

Was bereitet mir Freude?

Welche Themen liegen mir?

Was kann ich aufgrund meiner eigenen Erfahrung wirklich fundiert lehren? 

Nimm dir hier wirklich die Zeit, deine Nische zu finden. Und wenn du sie festgelegt hast, dann richte deinen Social Media Auftritt und all dein Marketing darauf aus. So können potenzielle Schüler und Kunden auf dich aufmerksam werden und sicher sein, dass du genau der/die Richtige für sie bist. Sei hier ganz klar in deiner Kommunikation nach außen.

3. Zeit und Ort

Zu welcher Zeit und an welchem Ort bietest du deine Yogastunden an? Schau hier nochmal genau und prüfe, ob beide Punkte zu deiner Zielgruppe passen. Du hast dich auf postnatales Yoga spezialisiert? Dann wird ein Kurs, der um 20:30h in einem Industriegebiet stattfindet vermutlich eher nicht so gut laufen. Überspitzt erklärt 😉 Aber der Grundgedanke sollte klar sein: prüfe, ob diese beiden Punkte wirklich optimal sind. Wenn nicht: ändere diese Punkte oder ändere deine Zielgruppe / dein Marketing.

Schüler, die früher regelmäßig kamen kommen jetzt nicht mehr

Sei nicht traurig, wenn Leute dir zwar positives Feedback geben, aber dennoch nicht (oder nur unregelmäßig) in deine Stunden kommen. Denn du weißt nicht, was privat bei ihnen los ist. Vielleicht würden sie wirklich gerne häufiger kommen, aber…

… ihre Lebensumstände lassen es gerade nicht zu

… ein neuer Job erfordert mehr Zeit

… es geht gerade aus gesundheitlichen Gründen nicht

… dein Yoga ist gerade nicht das Passende für den aktuellen Lebensabschnitt

… es lässt sich gerade finanziell nur schwer stemmen

Es gibt unzählige Gründe, warum Schüler, die deine Stunden mögen und früher vielleicht regelmäßig gekommen sind, jetzt nicht mehr auftauchen. Und all diese Gründe müssen rein gar nichts mit dir als Person, deinen Kursinhalten oder deinem Unterrichten zu tun haben. Zweifle nicht an dir! 

Fokus auf deine treuen Schüler!

Stattdessen: konzentriere dich auf die Schüler, die zu dir kommen! Lege den Fokus auf die Yogaschüler, die regelmäßig kommen und dir positive Rückmeldungen auf deine Yogaklassen geben. Tausche dich mit ihnen aus. Frag sie nach ihrer Meinung. Hole dir ehrliches Feedback. Stell dich auf ihre Wünsche ein, wenn das möglich ist. Nur so wirst du eine dauerhafte und gute Community aufbauen an tollen Schülern, mit denen du gerne zusammen arbeitest und in der sich alle wohlfühlen können – sowohl deine Schüler als auch du selbst. Das sehe ich übrigens generell so: Konzentriere dich auf das was du hast und nicht auf den Mangel. Energy flows where focus goes! 

4. Sei geduldig.

Und mein letzter Punkt: Hab Geduld. Ich weiß, es ist schwer. Und gerade am Anfang ist es super frustrierend und entmutigend, wenn niemand kommt. Aber eine beständige Community aufzubauen und sich einen Namen zu machen dauert eben seine Zeit. Das können mehrere Monate, ja manchmal auch Jahre sein. So lange du an dich glaubst und vor allem auch offen bleibst, dich zu verändern und weiterzuentwickeln, um deinen Traum zu erreichen, wirst du das auch schaffen. Es erfordert nur Durchhaltevermögen und die Fähigkeit trotz Rückschritten weiter am Ball zu bleiben.

Zum Trost: mein Yogakurs lief am Anfang SO schlecht. Es kam wochenlang niemand, mal eine Person, dann maximal drei. Ich bin super oft zum Studio gefahren, nur um 20 Minuten später wieder nach Hause zu fahren, weil niemand kam. Ich musste all mein Marketing selbst aufbauen, weil das Studio auf seiner Website leider nicht mal einen Kursplan der Yogaklassen anbietet. Ich habe häufig für nur einen Schüler “Privatunterricht” gegeben, der nicht mal ansatzweise die Raummiete, Vorbereitungszeit und Anfahrt gedeckt hätte. Aber über die Monate hat es sich dann wirklich aufgebaut und ist stabil geblieben. Weil ich nicht aufgegeben habe. Weil ich mich so gut wie möglich intensiv um jeden Schüler gekümmert habe, der zu mir gekommen ist. Wenn man etwas wirklich möchte und mit Leidenschaft dabei bleibt und nicht den Mut verliert, dann wird es auch was. Und jetzt bin ich unfassbar dankbar, dass ich den Kurs nicht einfach wieder abgegeben habe – obwohl ich wirklich häufig darüber nachgedacht habe. In diesem Sinne… Wo auch immer du gerade stehst: mach weiter!